Freitag, 17. Juli 2009

Generation Upload - oder "Gute Werbung, schlechte Werbung"?!

Nach der Generation Golf, der Generation X und der Generation Download (kannte die eigentlich wer?) tauft letzte Woche ein großer Mobilfunkhersteller seine Zielgruppe in seiner neuen Imagekampagne Generation Upload (sprich Tschänäräschn Aploht; danke FAZ für die Klarstellung). An dieser Stelle soll der Urheber der Kampagne nicht erwähnt werden, will ich doch keine Werbung machen. Andererseits schreibe ich schon über ihr neue Kreation und bin schon mitten drin in der viralen Kampagne.
Ganz elementare Fragen tauchen vor meinem geistigen Auge auf: Bin ich schon drin? ...Moment, ja das schon lange...auch wenn nicht mehr mit Boris seinem Internetanbieter. Den gibts ja auch schon so nicht mehr... aber zurück zum Thema...
Wer ist die Generation Upload eigentlich? Schnell mal Google (ja, ich weiß, doch Werbung) angeworfen und gefunden:
Die Antwort ist denkbar einfach: Du bist die „Generation Upload“. Warum? Weil alles, was Du startest, heute die Welt bewegen kann!

Du und alle die ihr Leben mittels neuer Medien aktiv und kreativ gestalten möchten. Passiv vor dem Rechner sitzen, sich berieseln lassen und lediglich konsumieren – die „Generation Download“ – war gestern. Die „Generation Upload“ ist jetzt und ihr gehört das „Morgen“. Sie steht mitten im Leben, ist voller Energie und lässt sich von Konventionen nicht begrenzen. Durch Vernetzung teilt sie sich der Welt mit, sucht den Kontakt zu Anderen und lässt alle an ihrer Begeisterung teilhaben.

Die „Generation Upload“ ist Herr über ihre Zeit. Sie nutzt moderne Kommunikationstechnologien nicht als Selbstzweck, sondern vielmehr als Werkzeug zur Selbstverwirklichung. Es sind normale Menschen wie Du und ich. Und doch oder gerade deswegen sind sie die Helden von heute.

Das Zitat stammt aus dem Blog des Mobilfunkanbieters und ich bin geschockt.

Bin ich auch ein Teil der Tschänäräschn Aploht? ...naja, ich hab Internet, nutze Social Networks und blogge... irgendwie...ein bisschen schon...oder?? Und du, werter Leser bist es dann auch! Brauche ich jetzt nen neuen Handyvertrag? Hab ich den falschen Anbieter?

Aber mal zum Fachlichen zurück. Auf horizont.net muss ich lesen:

"Markenguru Brandmeyer wirft Marketing-Chefs Verantwortungslosigkeit vor"

Und gemeint ist da neben dem oben genannten Mobilfunkanbieter auch ein Automobilhersteller, der ebenfalls vor kurzem seine neuen Markenpositionierungsfilme veröffentlicht hat.
Der Markenguru wirft den Marketingtreibenden der Unternehmen vor, den Blick für die Produkte zu verlieren und statt dessen Imagefilme zu produzieren, nur emotional sind, aber sonst keine Aussage haben, die zu einer Kaufentscheidung führen könnten.
Aber warum?
Ist es nicht schon lange bewiesen, das Werbung emotional erregen muss? Ich meine, wenn der potentielle Konsument schon kein Involvement zeigt, so muss er doch wenigstens berührt werden, damit er sich später dran erinnert. So funktioniert doch Marketing. Imagewerbung machen, um präsent zu sein und die Marke zu positionieren. Der Konsument nimmt dies nur unbewusst war. Produktwerbung - später dann - soll einen, zu dem Zeitpunkt, high involved Konsumenten dann zum Kauf aktivieren, weil er im Langzeitgedächtnis die Marke mit der Emotion abgespeichert hat. Grade auch Erkenntnisse aus dem Neuromarketing belegen diese alten, von den Sozialwissenschaften kommenden, Ergebnisse.

Ich finde die Kampagne grade jetzt in der - Achtung, Schlagwort! - Krisenzeit passend, da sie nicht mit überladenden Produktdetails wirbt, sondern Emotionen weckt.

1 Kommentar:

  1. Hmmm - stimme Dir nicht so ganz zu.
    Emotionale eErbung macht Sinn - aber erst dann, wenn die Kunden das Produkt schon verstanden haben. Und das ist bei vodafone leider meistens nicht der Fall. Oder anders ausgedrückt: Imagewerbung macht in gesättigten Märkten Sinn, in denen Produkte austauschbar sind und eine hohe Marktabdeckung erreicht haben. Ist bei einem Teil der Vodafone Produkte zumindest noch nicht ansatzweise der Fall (zb mobile internet - und genau darum gehts ja im Hauptteil der Kampagne)

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